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Geniessen - Richtig degustieren

Richtig degustieren macht nicht nur Spass, richtig degustieren, also das kompetente Analysieren eines Weins,

- ist ein Lernprozess zur Schärfung der Sinne- trainiert das Gedächtnis,

- bringt Erfahrung im Umgang mit Wein,
- schafft Kompetenz in der Weinwahl im Restaurant und beim Weineinkauf,
- fördert die Sicherheit im Gespräch über Wein,
- macht Freude und Freunde (lesen Sie dazu den Beitrag von Angela Kreis-Muzzulini),
- und führt zu mehr Genuss.

"Wein geniessen heisst, Wein mit Auge, Nase, Geschmack und Verstand erleben."

(Angela Kreis-Muzzulini)

Die Weinsprache – eine Welt der Farben, Aromen und Erinnerungen

Um mit anderen über Wein sprechen zu können, müssen wir denselben Sprachcode teilen: Sich über die eigenen degustativen Empfindungen auszutauschen, bedingt, diese Empfindungen auch in Worte fassen zu können, die das Gegenüber verstehen und nachvollziehen kann. Aus meiner Sicht eignen sich dazu am besten erlebbare und selber erlebte Begriffe aus der Welt der Farben, Gerüche und Jahreszeiten. Was assoziieren Sie mit „Zitronenbiss“? Zitronengelb, Zitronensäure, Sommer? Was geht Ihnen durch den Sinn, wenn Sie den Duft nach Orangen, Lorbeer, Nelken und Koriander riechen?

Gelingt es, solche Empfindungen in andere nachvollziehbare Begriffe zu fassen? Zögern Sie nicht, eine eigene "Sprache" zu entwickeln!

Doch beim Analysieren eines Weins zählt nebst derselben "Weinsprache" auch die passende Gläserwahl, die richtige Weintemperatur und

das einheitliche Vorgehen:

1 _ Das Auge degustiert mit!
Dessen Farbe, Farbdichte und Farbtiefe geben schon viel über einen Wein preis.
2_ Die Nase
erschnuppert Reinheit, Intensität, Entwicklungsstadium und positiv wie negativ wirkende Aromen, bei vollem Glas ("1. Nase"), retronasal (dem Ausatmen durch die Nase nach erfolgter Gaumendegustation "3. Nase") und dem Aufnehmen der Düfte im leeren verwendeten Degustationsglas ("4. Nase")
3_ Der Gaumen mit der Zunge ("2. Nase")
nimmt Süsse, Säure, Bitterkeit, Salzigkeit und Umami (fleischige, würzige Noten) wahr. Einer geübten Degustatorin gelingt es zudem, durch das geschmackliche Erfühlen der Tannine, der Säure und der Süsse, den drei die Harmonie bestimmenden Faktoren, die Qualität und das Potenzial des Weins zu bestimmen. Mit in die degustative Analyse wird auch der Alkoholgehalt und der Körper einbezogen.

Verknüpfen wir diese Empfindungen beim Weingenuss, können wir unserem Gegenüber ein komplexes Weinbild vermitteln und gleichzeitig unser eigenes Gedächtnis trainieren.

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